Dicke Wolken – Dicke Pötte
Ein Bericht von Jens Krössig
Auf einer Wochenendfahrt nach Kiel zogen nicht nur die großen Skandinavienfähren und Kreuzfahrtschiffe an unserem Zeltplatz beim Kieler Kanu Klub vorbei, sondern auch so manche dicke Wolke. Am Freitag sind wir bei strahlendem Sonnenschein angekommen, bei einigen war noch Zeit für einen kleinen Stadtbummel.
Für Samstag hatte Judith eine Fahrt auf der Förde vorgesehen, aber die Wetterprognose sagte kräftigen Südwest Wind und Regenschauer voraus, so dass wir die Förde nur queren sollten, um die Schwentine zu erreichen. Auf dem Weg dorthin gab es ein erstes Highlight – mehrfach wurde die Rückenflosse eines Schweinswals im Hafen gesichtet.
Aus dem Hafen hinaus ging es über eine Bootsrutsche und Fischtreppe in den dichten Auwald der Schwentine. Hier kann man schnell die Nähe zur Stadt vergessen. Ich hörte von einer Eisvogelsichtung und Wasserschildkröten, von denen uns im Vorfeld immer berichtet wurde. Sie zeigten sich auf dem Rückweg von der Oppendorfer Mühle dann auch an ihrem angestammten Sonnenplatz.
Wir hatten, wie angekündigt, kräftigen Wind und immer wieder starke Regenschauer. Ein Gewitter war auch dabei. Wenn man im Boot sitzt, ist man aber ja trocken eingepackt und das Gewitter verbrachten wir an einem Anleger, falls es denn näher gekommen wäre. Die Zelte standen windgeschützt hinter einer Hecke am Kanuklub. Also war alles in bester Ordnung.
Für abends war ein gemeinsames Grillen verabredet, sicherheitshalber haben wir im Bootshaus Bierbänke aufgestellt, um nicht später vor dem Regen flüchten zu müssen. Mit einigen Vereinsmitgliedern aus Kiel wurde es ein gemütlicher Abend mit netten Gesprächen.
Für Sonntag war weniger Wind angesagt und es kam auch so. Der Fahrt raus auf die Förde stand nichts mehr im Wege. Da wir am frühen Nachmittag schon die Heimreise antreten mussten, konnten wir nicht bis zur Glockentonne fahren, sondern haben etwas früher kurz nach dem Leuchtturm Friedrichsort gedreht und in Möltenort mein bisher bestes Matjesbrötchen gegessen.
Auf der Förde muss man immer ein wenig aufmerksam sein, da nicht nur richtig große Schiffe ein- und auslaufen, es gibt natürlich auch kleine Segler die gegen den Wind kreuzen und regelmäßige Verbindungen mit Personenschiffen zwischen den einzelnen Orten an der Förde. Zurück zum Kieler Kanu Klub ging es gegen den Wind, wir konnten aus der Ferne noch einen Blick auf die Gorch Fock werfen, dann hieß es Boote putzten, aufladen und Zelte einpacken.
Unserer Fahrtenleiterin und unseren Gastgebern versichern wir dankend: Kiel ist eine Reise wert!