Elbefahrt 3: Havelberg-Geesthacht
ein Bericht von Sabine Heimann
mit Fotos der Autorin
Samstag 9 Uhr bei Tura geht es los zur 3. Elbewanderfahrt.
Diesmal sind dabei: Eugen, Ronald, Doris, Martina, Olaf, Udo, Brita, Frohmut und Sabine.
Wir haben zügig die Boote aufgeladen und unser Gepäck verstaut und sind nach unserer Zeitrechnung 1 nach 9 pünktlich losgekommen.
Ronald, Doris Sabine und Frohmut sind direkt nach Havelberg zu unserer Einsatzstelle gefahren, die anderen sind zum Endpunkt nach Geesthacht aufgebrochen. Dort haben sie ein Auto stehen gelassen um dann nach Havelberg weiterzufahren.
Die Autofahrt ist problemlos verlaufen und wir wurden in Havelberg beim Ruderverein freundlich in Empfang genommen.
Die Zelte wurden aufgebaut und die Boote für den nächsten Tag aufgerüstet.
Es war wieder eine herausfordernde Angelegenheit alle Utensilien in das Boot zu bekommen ohne es zu überladen.
Am Abend haben wir in einem gemütlichen italienischen Restaurant zu Abend gegessen und anschließend noch eine Stadtbesichtigung unternommen.
Start am nächsten Tag pünktlich um eins nach Neun, mit vorerst acht Teilnehmern. Martina kommt erst am Abend in Wittenberge zu unserer Gruppe hinzu.
Als erstes mussten wir durch die Schleuse in Havelberg, Ronald hat beim Schleusenwärter angerufen und als alle sich ordnungsmäßig festgehalten haben wurde die Schleuse geschlossen. Alles funktionierte problemlos, bei grün hinaus und auf die Elbe zu.
Dann kam die Überraschung, auf der Elbe herrschte bereits eine Steife Brise………….oh weia und dies gleich am ersten Tag.
Die erste Pause legten wir bei Kilometer 438 ein, da wir alle sehr geschafft waren von dem starken Wind.
Wir hofften alle, dass sich der Wind legen würde, leider war dies überhaupt nicht der Fall, der Wind wurde immer stärker und stärker und die Windböen bauschten die Wellen hoch, die unsere Boote im Wasser durchschneiden mussten. Wir kämpften und strotzten dem Seegang, so mussten wir doch unseren Übernachtungsplatz erreichen. Ziemlich geschafft wurde noch einmal 6 km vor dem Ziel eine Kaffeepause eingelegt, um dann mit neuer Energie die restlichen km zu bewältigen.
Erschöpft kamen wir dann in Wittenberge bei dem Wassersportverein mit Verspätung an. Martina stand bereits am Steg um uns zu empfangen.
Sie hatte bereits mit dem Vereinskameraden sprechen können und die Schlüssel für das Vereinshaus entgegengenommen. Brita bekam ein einfaches Zimmer im Vereinsgebäude, dieses befand sich etwas weiter von der Zeltwiese entfernt. Die anderen haben sogleich Ihre Zelte auf der großen Wiese aufgebaut.
Sabine war völlig durchnässt, da die Neoprenspritzdecke das ganze Wasser durchgelassen hat.
Daher erstmal eine heiße Dusche und die Klamotten im Flur aufgehängt, dort stand praktischerweise ein Feudel um die Pfützen aufzuwischen. Draußen gab es einen Unterstand unter dem einige dann ihr Abendbrot mit heißem Tee genossen.
Alle waren sehr müde, nach diesem anstrengenden ersten Paddeltag und haben sich bald in ihre Zelte oder Kojen zurückgezogen, mit der Hoffnung auf ruhigeres Wetter im JUNI.
Der nächste Tag soll uns bis nach Vietze bringen, alle haben sich Regenklamotten angezogen, es ist kalt, bedeckt und immer noch windig, zwar nicht mehr ganz so stark wir gestern, schönes Paddelwetter im Juni sieht jedoch anders aus.
Die Gruppe ist heute geteilt aufgebrochen, an dem ersten Pausenplatz trafen wir wieder zusammen.
Nach einem gemeinsamen plausch, machte sich Gruppe 1 wieder auf den Weg und Gruppe 2 gönnte sich noch etwas länger Pause.
Ziel für alle ist das Hütten Hotel in Vietze. Als Gruppe 2 in Vietze eintraf, staunten wir nicht schlecht, wo soll hier die Unterkunft sein???
Vor uns lag eine Wiese auf der eine Herde Kühe mit Bullen graste.
Die erste Gruppe, die sich hier bereits ortskundig gemacht hatte, entschied sich, hier nicht zu übernachten und machte sich auf den Weg zu dem Wassersportverein in Gorleben.
Da Olaf diese Unterkunft jedoch kannte lud er sein Boot kurzerhand auf den Bootswagen und zog voraus über die Wiese mit den Kühen und Bullen, wir anderen folgten etwas skeptisch – bleibt der Bulle fern??? Es war ein recht langer steiler Weg zu bewältigen, mit dem voll beladenem schweren Boot. Wir mussten unter dem Zaun hindurch jonglieren. Wir halfen uns immer zu zweit ein Boot den Hang hinauf zu schieben. Ein kleines Fluchen war bei der Anstrengung auch dabei.
Doch oben angekommen erwartete uns ein idyllisches Paradies mit einer kleinen gemütlichen Zeltwiese auf der kein einziges Zelt stand. Brita hatte sich einen Schlafplatz in einem kleinen roten Wohnwagen gesichert…………wir nannten Ihn „Britas Knutschkugel“ davor stand eine Bank und ein Tisch, dort wurde der Abend eingeläutet mit einem kalten Bier von der Gaststätte.
Das Wetter wurde auch besser und die Sonne kam durch, was will man mehr. Es gab eine rustikale halboffene warme Holzdusche und eine Toilette, die man als besetzt bezeichnen musste mit dem draußen vor der Tür hängenden Schild.
Wir haben einen schönen Abend verbracht.
Am Morgen konnten wir auf der Terrasse der Gaststätte frühstücken und es wurde uns heißes Wasser für Kaffee und Tee zur Verfügung gestellt.
Auf dem Rückweg ging es wieder durch die Kuh-Herde mit ihren Kälbern und den Bullen, sie waren sehr neugierig und waren immer dort wo wir uns gerade aufhielten. Direkt an dem Bullen vorbei, da kam ein mulmiges Gefühl auf, aber Sie blieben ganz friedlich und haben weiter ihr Gras gefressen, wir stellten für Sie keine Bedrohung da.
Heute geht es nach Dömitz zum Waserwanderzentrum – Zeltplatz. Wir hatten Glück und kamen pünktlich durch die Schleuse in Dömitz.
Dort angekommen wollen Eugen, Sabine, Brita und Olaf die dort ansässige Festung besichtigen. Vorher noch ein Abstecher zum Aldi und weiter in die falsche Richtung, nach einer halben Stunde laufen kam die Erleuchtung………….naja eine kleine Führung durch den Ort kann auch nicht schaden, also doppelter Weg wieder zurück.
Die Festung war eine imposante Anlage, leider war Sie jedoch geschlossen.
Den Rückweg gingen wir durch kleine Gassen und Waldwege und kamen direkt beim Döner Restaurant raus. Dort haben Brita und Sabine es sich gleich bequem gemacht und schon mal etwas Kaltes getrunken, bis die anderen dann vom Duschen dazukamen und wir unser Abendessen bestellten. Das Essen war lecker und wir gingen zufrieden zu unseren Zelten um noch eine Glas Wein zu genießen. Das Wasserwanderzentrum war nett eingerichtet und es standen auch einige überdachte Pavillons mit Sitzmöglichkeiten bereit. Es gab auch ein Hochbeet mit Kräutern, die man sich pflücken durfte. Möglichkeiten zum Handy bzw. Akku aufladen waren ebenfalls ausreichend vorhanden. Nach einem Möhren-Likör Cocktail ging es in den Schlafsack.
Heute am Mittwoch liegen ca. 32 Kilometer vor uns, die Schleuse öffnet um 10 Uhr und diese möchten wir gerne nehmen. Es regnet und für Juni liegt die Temperatur bei kalten 16 Grad. Die Zelte haben wir im Regen zusammengebaut. Danach gab es noch ein Frühstück unter dem Pavillon. Im Regen ging es dann in die Boote und zur Schleuse, die wir pünktlich erreichten.
Auf der Elbe war es wieder sehr windig, heute geht es nach Klein Kühren zum Camping Elbufer.
Das Wetter lockerte auf und es trat die Sonne hervor. Der Campingplatz liegt an einem traumhaft schönen weißen Sandstrand an dem wir bei Sonnenschein mit unseren Booten anlegten.
Eine große grüne Zeltwiese lag vor uns, direkt am Elbestrand. Es gab eine Küche mit Wasserkocher und Herd, WC und warme Dusche waren vorhanden und perfekt. Olaf und Sabine haben Spaghetti gekocht und es war super gemütlich mit Rotwein und Brot.
Eugen und Frohmut haben dann auch noch um 20 Uhr gekocht. Die anderen zogen es vor essen zu gehen.
Fazit des Tages: Es geht super und günstig, wie auch schei… und teuer.
Nächster Tag. Aufbruch eins nach neun. Ronald ist heute am schwächeln er ist als viert letzter gestartet, heute erwarten uns nur schlappe 16 km, wir können uns Zeit lassen. Ziel ist Bleckede, Brita und Sabine übernahmen die Führung, Udo meinte von weitem sahen wir aus wie eine grüne und eine rote Tonne. Udo der völlig in schwarz bekleidet war wurde daher zum schwarzen Piraten benannt. Die Sonne scheint und wir haben uns richtig schön Zeit gelassen es war eine entspannte Fahrt, wir haben zwei Weißkopfseeadler gesehen.
Die Elbtalaue zwischen Hitzacker und Bleckede gehört zu den schönsten Landschaften Norddeutschlands.
Im Bleckeder Hafen stehen viele Motorboote. Der Ausstieg bei den Bleckeder Bootsfreunden gestaltete sich etwas schwierig, so mussten wir das Boot rückwärts auf den Steg ziehen und dann zu dritt die Verbindungsbrücke hochtragen. Wir haben eine kleine nette Zeltwiese, ein überdachten Sitzplatz und sogar ein Wintergarten steht uns zur Verfügung. Die Waschräume und Duschen sind Top sauber. Leider gibt es keine Küche mit Wasserkocher, daher wurden die eigenen Kocher sofort ausgeräumt und erstmal heißes Wasser für Kaffee gekocht. Am Zeltplatz sitzt ein riesengroßer Angler, Ronald wollte auf den Angler klettern um mit ihm fotografiert zu werden doch es klappte leider nicht – zu hoch.
Wir gehen gemeinsam in den Ort zur Eisdiele, das Eis war sooo lecker und wir genossen es alle, außer Eugen er möchte lieber Gyros statt Eis. Danach ging es durch den Ort und wir wollten das Schloss besichtigen, doch schon wieder hatte es gerade geschlossen. Auf dem Spielplatz vor dem Schloss sahen wir ein Holzboot, Sabine hatte sogleich die Idee, dass sich dort alle platzieren sollten für ein Foto. Alle Seefahrer suchten sich einen Platz und wurden von einer netten Frau fotografiert.
Auf dem Rückweg kehrten wir in einen Biergarten ein, Olaf bestellte erstmal eine deftige Haxe. Andere begnügten sich auf dem Zeltplatz mit ihren noch vorhandenen Vorräten.
Da Eugen uns am nächsten Morgen mit Ronald, Doris, Olaf und Martina bereits pünktlich um 9 Uhr verlassen wollte, damit die Autofahrer dann noch die Rückfahrt nach Havelberg antreten konnten, spendierte er noch zwei Flaschen Wein auf der Dachterrasse – zum Wohl.
In der Nacht wurde es sehr kalt und alles was man hatte wurde über den Schlafsack gelegt.
Am nächsten Morgen paddeln die Autofahrer pünktlich um 9 Uhr in Richtung Geesthacht los, es liegen immerhin 33,5 km vor uns. Sie wollen dann mit dem Auto nach Havelberg zurückfahren um dort zu übernachten und am Samstag früh mit dem Hänger in Geesthacht sein.
Brita, Sabine Udo und Frohmut fahren erst später los. Sie bleiben in Geesthacht wo Doris uns erwartet.
Start für Gruppe 2 eineinhalb nach neun. Die letzte Fahrt beginnt, aus dem Hafen heraus war es noch beschaulich windstill doch auf der Elbe schlug es wieder um und wie so oft diese Woche – starker Wind von vorne- mit sehr vielen hohen Wellen.
Es kamen uns nun auch einige große Frachter entgegen, die sehr hohe Wellen verursachten. Frohmut und Sabine wurden von einem aggressiven Sportbootfahrer attackiert der meinte er hätte nicht genug Platz auf dem breiten Fahrwasser wo wir doch am Rand außerhalb des Fahrwassers paddelten, er schrie uns seinen Unmut entgegen und raste mit voller Geschwindigkeit auf uns zu und dann an uns vorbei.
Die Elbe wurde immer breiter und die Wolken immer dunkler.
Bei km 575 brauchten wir dringend eine Pause um uns zu erholen, anschließend ging es durch bis Geesthacht.
Die Stadt Lauenburg war von der Flussseite nett anzusehen.
Der Kanu Club in Geesthacht liegt ziemlich versteckt in einer kleinen Bucht, wir mussten einen Angler fragen um die Anlegestelle zu finden.
Endlich dort angekommen, Boote nach oben gefahren, Zelte aufgebaut, Essen gekocht. Die Stadt war zu weit entfernt, also verbrachten wir den Abend mit gemütlichen Gesprächen im Bootshaus.
Samstag 8 Juni Rückfahrt. Ronald und Eugen trafen gegen 9 Uhr in Geesthacht ein. Der Hänger wurde mit den Booten beladen, das Gepäck verstaut und ab nach Hause. Um 12: 30 Uhr sind wir dann wieder bei Tura angekommen.
Eine turbulente Woche lag hinter uns, mit vielen schönen Eindrücken und Erlebnissen.
VIELEN DANK ELBE