Elbefahrt: Flussnatur und Stadtkultur

ein Gruppenbericht mehrerer Teilnehmer

Bastei über Rathen – unsere Boote rechts von der Gier-Seilfähre

Im Juni 2022 starteten neun Turaner (Brita, Sabine, Christa, Claudia, Udo, Andreas, Eugen, Markus, Frohmut) und Olaf vom KC Rönnebeck Richtung Pirna zu einer 12-tägigen Elbefahrt.

Gepaddelt wurde von Schmilka bis Elster. Das ursprüngliche Ziel Dessau erreichten wir wegen eines Schlechtwettertages und der großen Hitze nicht. Unterkünfte mussten storniert und eine zusätzliche Übernachtung gebucht werden.

Dank unseres Organisators Eugen klappte das ganz hervorragend. Nicht nur vorab gab es eine verlässliche Planung, auch morgens wurden wir von ihm über die Tagesetappen bestens informiert über Gier-Seilfähren, Pausenmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten, Ausstiegsgelegenheiten etc.

Dresden, Zelte alt und neu

Ab Schmilka bewunderten wir vom Kajak aus das beindruckende Elbsandsteingebirge. Nach einer schweißtreibenden Wanderung bei großer Hitze von Rathen hinauf auf die Bastei genossen wir den atemberaubenden Ausblick auf die Elbe und unsere nun winzigen Boote.

Ein Pausentag in Dresden als kulturelles Highlight mit Erklimmen der Kuppel der Frauenkirche musste sein. Abends verwöhnte uns Andreas mit grünem Spargel und Kartoffeln.

Bei der nächsten Etappe begeisterte Meißen mit seiner Altstadt und glänzte besonders schön im Abendlicht.

Dresden, Blick von der Frauenkirche

Nach Riesa veränderte sich allmählich der Charakter des Flusses: viel Natur, kleine Strände zwischen Buhnen, Rotmilane überall, ständige Kuckucksrufe… aber auch vertrocknete Bäume.

Kultur mal ganz anders wartete in Mühlberg auf uns. Mexikaner als Herren einer morbiden, verwunschenen Burg boten Einblicke in andere Lebensweisen und die Gothic-Szene von Mexico City. Wer hätte das gedacht, an einem lauen ostdeutschen Sommerabend!

Meißen bei Nacht

Die kommenden heißen Tage trieben uns den Schweiß auf die Stirn und so manche von uns während der Paddelpausen ins Wasser. Diskussionen um die Startzeit am Morgen zwischen Frühaufstehern („Gerne-Frühstartern“) und Langschläfern („wir haben Urlaub“) nahmen an Vehemenz zu. Es mussten immer wieder Kompromisse gefunden werden.

Mühlberg, Abendstimmung

Besonders beschwerlich bei Hitze und steilem Ufer bleibt die Anlandung bei Torgau in Erinnerung … und dann noch langes Warten auf den „Einlass“ in unsere Unterkunft. Dank Christa und Brita und ihrem beherzten Einkauf bei Aldi, verkürzten wir uns die Wartezeit mit mehreren Riesenpaketen Eis.

Auf dem kurzen Stück zu unserem nächsten eingeschobenen Zeltplatz in Prettin kam uns der Wind nach so mancher Kurve heftig entgegen. Da braute sich etwas zusammen.

Also: lieber nicht zelten unter den großen Bäumen? Besser im Haus sch

Prettin, erschöpft von Hitze und Gegenwind

lafen?  … hin und her gedacht. Markus, Udo, Christa und Claudia wollten dann doch nicht auf den romantisch Platz mit Blick aufs Wasser verzichten und überstanden dort im Zelt auch gut das nächtliche Gewitter, Die Luxusverwöhnten nahmen  die Dracula Gruft, den Dachboden mit tanzenden Mäusen und die staubige Ehesuite in Beschlag.

Der nächste Tag begann mit einem heftigen Guss, so holte ein Teil der Gruppe die Autos nach. Sammeltaxi und das 9 €-Ticket brachte uns nach Pirna, der Hänger und ein Auto wurde in Elster deponiert.

Am nächsten Tag in Elster angekommen, mussten zum letzten Mal Zelte aufgebaut, Autos geholt und Boote aufgeladen werden, was für manche interessierte Zuschauer durchaus Unterhaltungswert hatte, zerrte dann doch bei einigen Akteuren an den Nerven. Ein abschließender Besuch beim Italiener konnte die Wogen dann noch glätten. Britas und Frohmuts Dankeschön an die Gruppe in Form von Vorspeise und Grappa trug zur Hebung der Stimmung bei.

Fotos von Claudia, Brita, Eugen und Frohmut

 

Bastei über Rathen

 

Elster, Naturpanorama